Der Mundartdichter Emanuel Scherbaum aus Neufelden besuchte in den Nachkriegsjahren zahlreiche Männerchöre und widmete auch der Liedertafel Leonding mehrere selbst gedichtete und vertonte Lieder – darunter das „Leondinger Lied". Übergeben wurde es 1953 an den Volksschullehrer und Chorleiter Alois Harrer, der es mit der Schuljugend einstudierte.
Nach Harrers Tod 1970 geriet das Lied in Vergessenheit, bis es Jahrzehnte später bei einem familiären Treffen wiederentdeckt wurde. Gertrude Mayrbäuerl erinnerte sich an alle drei Strophen, die notiert und später für Männer- und gemischten Chor gesetzt wurden.
Seitdem erklingt das „Leondinger Lied" bei besonderen Anlässen, etwa beim ORF-Frühschoppen zu „50 Jahre Stadt Leonding" (Vereinigte Chöre Leondings unter der Leitung von Uwe Christian Harrer) , bei feierlichen Begräbnissen oder Geburtstagsständchen, als musikalisches Symbol tiefer Heimatverbundenheit.
Text:
Drunt im Tale, sonnbeschienen,
liegt ein Ort, so wunderschön,
schmucke Häuser, traute Gassen
tief im Grün der Gärten stehn.
Hoch vom Walde grüßt der Kürnberg,
waldumrauscht und sagenreich
und im Tale rauscht die Donau
dir ein Lied, so schön und weich.
Refrain: Du mein Leonding, meine Heimat,
hingeschmiegt an Kürnbergs Wand,
Hergottsplätzen an der Sonne,
Zierde Du im Heimatland.
Wenn die Abendglocken läuten,
stillverträumt und nachtverweht,
klingt es traut noch in den Gassen
wie ein leises Nachtgebet.
Und des Hainzenbaches Wellen
in vertrauter Melodie,
singen Dir das Lied der Seele
aus der Heimat Symphonie.
Refrain: Du mein Leonding, meine Heimat,
hingeschmiegt an Kürnbergs Wand,
Hergottsplätzen an der Sonne,
Zierde Du im Heimatland.
Muß ich fort weit in die Fremde,
zieht das Heimweh mich zurück
in mein trautes Heimatdörflein
in mein stilles Jugendglück.
Ist mein Leben einst zu Ende,
bringt mich in mein Dörfchen heim,
in des Kürnbergwaldes Schatten
möcht ich einst begraben sein.
Refrain: Du mein Leonding, meine Heimat,
hingeschmiegt an Kürnbergs Wand,
Hergottsplätzen an der Sonne,
Zierde Du im Heimatland.