Kriminelle Banden sind derzeit nicht nur massiv im Internet auf Opfersuche, sondern verstärken ihre betrügerischen Aktivitäten ebenso am Telefon.
Seit einigen Wochen suchen sie verstärkt in Oberösterreich nach Opfern, die sie am Festnetz oder am Handy anrufen.
Der Täter bzw. die Täterin gibt sich aus als:
- Kriminalbeamtin bzw. -beamter und teilen mit, dass in der Nachbarschaft eingebrochen und ein Zettel gefunden wurde, auf dem auch ihre Adresse aufscheint. Zum Schutze ihres Vermögens wird angeboten, diese Wertgegenstände vorerst abzuholen und in Sicherheit zu bringen.
- nahe Angehörige, die dringend Geld brauchen; unmittelbar nach diesem Telefonat ruft eine weitere Person an, die sich als Polizist ausgibt und mitteilt, dass sie vom vorangegangenen Telefonat wüsste und dass es sich beim vorherigen Anrufer um eine Betrügerin bzw. Betrüger handle; das Opfer wird gebeten, die Polizei bei der Amtshandlung zu unterstützen und sämtliches Bargeld und Wertgegenstände auszufolgen; es würde sofort die Festnahme der Person und die Ausfolgung der Vermögenswerte durchgeführt.
- Polizistin bzw. Polizist, Rechtsanwältin bzw. Rechtsanwalt, Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter eines Gerichtes oder Krankenhauses, und teilen mit, dass soeben die Tochter/Sohn einen Verkehrsunfall verursacht hat. Die Fahrzeugversicherung sei jedoch abgelaufen und das Gericht wird die Untersuchungshaft verhängen, sofern nicht eine Kaution hinterlegt wird. Durch die Täter werden „weinende Stimmen“ in die Telefonleitung eingespielt, um mehr Druck auf die Opfer zu erzeugen.
- Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter einer Lotto-Toto-Genossenschaft, die mitteilen, dass man gewonnen hätte. Der Gewinn werde durch eine Sicherheitsfirma überbracht, jedoch seien bei der Gewinnübergabe die Transportkosten zu bezahlen. Kurz vor der angekündigten Übergabe melden sich die Täter und teilen mit, dass die Bezahlung durch Bargeld nicht funktioniert, die Gebühr muss zuvor auf ein Konto überwiesen werden.
Einige Vorgangsweisen aus den vergangenen Wochen, die leider auch funktionierten und manche unserer Mitmenschen um ihr Erspartes brachte.
Merken Sie sich: Sobald in einem Telefonat Geld, Münzen, Schmuck oder sonstige Vermögenswerte zur Hilfe oder Unterstützung verlangt werden, unterbrechen sie das Gespräch. Kein Nachfragen, keine Diskussion - AUFLEGEN!
Unabhängig davon, als welche Person sich die Täterin oder der Täter ausgibt; unabhängig davon, welche „Geschichte“ erzählt wird; alles eine Lüge - es handelt sich immer um Betrug.
Glauben Sie niemals, dass die Polizei Vermögenswerte sichert oder eine Kaution für Kinder verlangt – all das gibt es in Österreich nicht. Auch Gewinne werden nicht durch eine Sicherheitsfirma übermittelt.
Lassen Sie sich nicht unter Druck setzten:
- Gespräch beenden,
- Hörer auflegen und dann
- Notruf wählen: 133
Für persönliche Nachfragen zu diesem Thema können Sie jederzeit das Landeskriminalamt OÖ – Ermittlungsbereich Betrug, Linz, Nietzschestraße 33, ChefInsp Gerald Sakoparnig, 059133-40-3300 bzw. 0664/4337039 kontaktieren.